Tatort 
Gesundheitswesen

 

Zwischen Ethik und Monetik

 

Über das 
Beziehungsgeflecht zwischen Ärzten, 
Leistungsanbietern und den Patienten

 

Ein Kassenmitarbeiter berichtet

 

R.G. FischerVerlag Frankfurt am Main

ISBN: 978-3-8301-1600-4

 

Weshalb ist unser Gesundheitswesen so teuer? Liegt es wirklich daran, dass wir zu viele Krankenkassen haben? Liest man Leserbriefe in Zeitungen oder Kommentare in Internetforen zu diesem Thema durch, scheint die Mehrheit der Bevölkerung diese Meinung zu vertreten. Die Ursachen liegen jedoch woanders.

Ich war fast 42 Jahre lang Mitarbeiter einer der größten deutschen Krankenkassen. Die letzten 12 Jahre war ich in einer Dienststelle eingesetzt, in der über Anträge auf  Hilfsmittel entschieden wird. Mein Fachgebiet war die sogenannte Kleinorthopädie, dies sind z.B. orthopädische Schuhe und Schuheinlagen, Bandagen, Kompressionsstrümpfe, Brustprothetik und Haarersatz. Dabei wurde mir bald klar, dass wir nicht zu viele Krankenkassen, sondern zu viele Anbieter im Gesundheitswesen haben. Jeder dieser Anbieter und jedes seiner Produkte schafft sich seinen eigenen Markt. Nur der Umsatz zählt! Es geht um Marktanteile und Provisionen. Und wie sonst im Leben gilt auch hier: Gut geschmiert läuft alles besser. Geschmiert und getrickst wird jedenfalls reichlich. Was preiswert ist, aber keinen großen Gewinn abwirft, wird für untauglich erklärt. 

Welchen Sinn hat es, Patienten, die dauerhaft bettlägerig sind, oder beidseitig beinamputiert, mit orthopädischen Maßschuhen zu versorgen? Oder es werden "Spezialeinlagen" für Schuhe verschrieben, die angeblich jede Krankheit kurieren sollen. 

Eine wichtige Rolle spielen hierbei die Ärzte, die meistens das verordnen, was dem Leistungsanbieter den optimalen Umsatz garantiert. Dies geht natürlich nicht ganz umsonst, denn umsonst ist der Tod.

Die Patienten bekommen immer häufiger die für sie ausgestellten Verordnungen weder zu Gesicht, noch in die Hand. Das Rezept geht direkt an den "Haus- und Hoflieferanten" der Praxis. Mancher mag darin eine nette kleine Oase in der Servicewüste Deutschland sehen. Es ist aber eine Form der Korruption, denn der verordnende Arzt bestimmt in diesem Fall, wer den Auftrag zur Lieferung bekommt.

Auffällig war auch, dass wenn eine Leistung gar nicht, oder nicht in der gewünschten Höhe bewilligt wurde, es allzu oft nicht die Patienten selbst waren, die als Erste bei der Kasse reklamierten, sondern der Anbieter und der verordnende Arzt. Sie hätten am meisten profitiert.

Das Tollste ist aber die Tatsache, dass Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen kein Straftatbestand ist. Dies hat der Bundesgerichtshof 2012 in höchster Instanz entschieden. 

Das deutsche Gesundheitswesen: Ein zumindest in Teilbereichen rechtsfreier Raum!

Das Buch gibt es im Buchhandel und im Internet, z.B.:

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1. Auflage 2013,  155 Seiten,  Preis: 12,80 € - auch als E-Book erhältlich für 9,99 €.

 

Die Patienten haben
die Krankheiten zu
bekommen, die dem Arzt
das bestmögliche
Einkommen sichern.
  (aus einer Fasnachts-Büttenrede)

 

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